GOOD NEWS besucht Krakau
Im Vorgriff auf das 20jährige Bestehen im nächsten Jahr ging es für GOOD NEWS Anfang November auf große Fahrt. Vier Tage lang war der Chor in Krakau unterwegs. Das Ziel kam nicht von ungefähr. Eine Chorsängerin stammt gebürtig aus der bekannten Stadt an der Weichsel und hat ihre vielfältige Kontakte genutzt, um die Reise für die 51 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem tollen Erlebnis zu machen.
Los ging es am Donnerstag mit einem Bummel durch die Altstadt und einem abendlichen Besuch des alten Friedhofs in Krakau. Ein einzigartiges Meer aus Lichtern und Blumen empfing die Besucher, denn Allerheiligen ist einer der höchsten Festtage in Polen. Es ist vor allem ein Fest der Familie. Man nutzt den Anlass, gemeinsam auf den Friedhof zu gehen, die Messe zu hören, den Toten zu gedenken, aber auch um lange nicht gesehene Verwandte zu treffen.
Im Mittelpunkt des Freitags standen bei strahlendem Sonnenschein eine Stadtführung und die Besichtigung der Burg Wawel, ehemalige Residenz der polnischen Könige in Krakau. Gemeinsam mit der Krakauer Altstadt zählt die Anlage seit 1979 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Natürlich wurde an den Tagen auch fleißig geprobt, denn ein Highlight der Reise war der Auftritt in der Kapelle der Hl. Kinga im Salzbergwerk Wieliczka in der Nähe von Krakau am Samstag , das ebenfalls als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt ist. Ab dem 13. Jahrhundert wurde hier Salz gefördert. Die Kapelle der Hl. Kinga liegt 101 m unter Tage und hat mit einer Länge von 31 Metern und einer Breite von 15 Metern eine beeindruckende Größe. Bis zu 400 Menschen finden hier Platz.
Der riesige Kronleuchter, die Kanzel, der Altar, viele Reliefs, die Heiligenbilder an der Wand – alles wurde aus Salz geschaffen. „Es ist eine Ehre für GOOD NEWS in dieser beeindruckenden Kulisse mit dieser ganz besonderen Atmosphäre singen zu dürfen“, stellte Chorleiter Bert Schmitz fest. Und den zahlreichen anderen Besuchergruppen scheint das Konzert auch gefallen zu haben, wenn man den vielen Handys glauben darf, die bei den ersten Klängen von Leonard Cohens „Hallelujah“ gezückt wurden.
Ein weiterer Höhepunkt war am gleichen Abend der Gottesdienst in der Universitätskirche St. Anna, bei dem der GOOD NEWS mitwirken durfte. Sicherlich ein besonderes Erlebnis – sowohl für den Chor als auch für den Pfarrer und die Besucherinnen und Besucher der Messe.
Am Sonntag hieß es dann Kofferpacken und von dem wunderschönen Krakau Abschied nehmen. Aber nicht, ohne sich auch mit der bewegten Zeit des zweiten Weltkrieges und des Nationalsozialismus befasst zu haben. In der ehemaligen Fabrik von Oskar Schindler, der im 2. Weltkrieg 1200 Juden das Leben gerettet hat, befindet sich heute ein Museum. Es stellt die Zeit der deutschen Besatzung Krakaus von 1939 bis 1945 dar, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf dem Schicksal der Juden im Krakauer Ghetto liegt. Erst einige Zeit nach der Besichtigung machte die bedrückte Stimmung der guten Laune Platz.
„Die Fahrt hat unsere Chorgemeinschaft gestärkt“, resümierte Chorleiter Bert Schmitz und fügte mit einem zwinkernden Auge hinzu: „Auch das 25jährige Jubiläum wäre doch geeignet, nochmals auf Reisen zu gehen“. Der einsetzende Beifall aller Mitreisenden ließ keinen Zweifel daran offen, dass die Tour ein voller Erfolg war.
(von Kerstin Peters)